Demnächst
dass Ihr am 02.11.2024 das 10jährige Bestehen des
"Kulturvereins Lindenhof Leubsdorf e.V." mit uns gefeiert habt.
Wir hatten einen tollen Abend. Seht selbst und klickt hier Jubiläumsfeier
Für unseren Abend mit Jens Weißflog gibt es noch Tickets an der Abendkasse
oder
hier im Online Shop.
Kalenderaktion
Für das Jahr 2024 gibt es wieder einen Kalender. Diesmal haben wir uns für die Thematik "Persönlichkeiten aus der Gemeinde Leubsdorf" entschieden. Der Reinerlös von € 10,- pro Kalender kommt dem Bau eines Spielplatzes im Gemeindeteil Hammerleubsdorf zugute.
Sicher könnt Ihr Euch vorstellen, dass in der Recherche und der Ausarbeitung zu diesem Kalender sehr viel Arbeit steckt. Dafür danken wir sehr herzlich Hartmut Markert, für die vielen Stunden, die er investiert hat. Außerdem geht ein besonderer Dank an Denise Riedel für die wunderbare grafische Gestaltung.
In den Jahren 2019 bis 2022 gab der Kulturverein thematisierte Kalender heraus, welche zu einem Preis von € 8,- / Stück verkauft wurden. Die Einnahmen aus dieser Aktion wurde für die Projekte "Bänke für Leubsdorf" und für neue Spielegeräte für den Spielplatz in Hohenfichte verwendet.
Folgende Themen wurden aufgegriffen:
2019: Fotos aus dem Ortsgebiet (wunderschöne Amateurfotos von unseren Bürgerinnen und Bürgern)
2020: Alte und Neue Ansichten von Gebäuden in den Ortsteilen
2021: Kinderzeichnungen (nach einem Malwettbewerb wurden die 12 schönsten Bilder unserer kleinen Mitbürger ausgesucht)
Wünscht Ihr Euch für die Folgejahre wieder einen Leubsdorf-Kalender? Habt Ihr Wünsche und Vorschläge für entsprechende Themen?
Sprecht uns gern an!
Neue Wanderwegweiser rund um Leubsdorf
Ist Euch bei einem Spaziergang durch unsere Gemeinde aufgefallen, dass zahlreiche Wanderwegweiser ersetzt wurden?
Viele waren der Witterung zum Opfer gefallen. In den Jahren 2021 und 2022 wurden durch den Kulturverein neue Wegweiser zugeschnitten und gemeinsam mit dem Wanderwegewart Herrn Fröhlich angebracht. Der Bauhof unterstützte beim Aufstellen der neuen Pfosten aus Hartkernmaterial. Um das Bekleben der Wegweiser kümmerte sich NANO DRUCK 24 aus Marbach. Unterstützt wurde das Projekt durch Fördermittel aus dem LEADER Regionalbudget 2021.
Tische und Bänke für den Wanderrastplatz
Im Ortsteil Schellenberg wird der Wanderrastplatz erneuert werden und im Ortsteil Hohenfichte wird ein neuer Wanderrastplatz am Alten Trafohaus in Metzdorf errichtet. Auch hierfür wurden Gelder des Kulturvereins verwendet.
Spielgeräte für den Spielplatz in Hohenfichte
Die Einnahmen aus dem Verkauf des Kalenders nutzte der Kulturverein zur Anschaffung zweier neuer Spielgeräte. Auf dem Spielplatz neben der Turnhalle in Hohenfichte wurden ein neues Federtier und eine Nestschaukel errichtet.
Eine Erzieherin aus Leubsdorf in Thailand - Teil 1
Der Kulturverein Lindenhof Leubsdorf e.V. unterstützt im Jahr 2023 eine junge Erzieherin aus Leubsdorf bei Ihrem Wunsch einige Zeit im Ausland zu arbeiten. Magdalena hat sich nach Ihrer Ausbildung zur Erzieherin entschieden in Thailand als Lehrerin tätig zu sein. Regelmäßig berichtet sie uns von Ihrem Leben in Thailand, Ihrer Arbeit und den spannenden Erfahrungen. Gern möchten wir hier Ihre Berichte und Fotos teilen.
Bericht vom 09. Oktober 2023
Sawadee-kha!
Liebe Grüße aus dem aktuell Regenzeit-heimgesuchten Thailand!
Ich bin Magdalena und ich absolviere zurzeit einen internationalen Jugend-Freiwilligendienst durch die Organisation „AFS intercultural programs“.
Nach meiner Ausbildung zur Erzieherin, beschloss ich für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Ich war und bin davon überzeugt, dass mir das Kennenlernen einer neuen Kultur hilfreich für meine persönliche aber auch berufliche Zukunft sein wird.
Ich bin nun schon seit 6 Wochen in Thailand und möchte Ihnen einen Einblick in mein neues Leben und in meine Arbeit bieten.
An diesem Punkt möchte ich mich auch nochmal herzlich an alle aus Leubsdorf und Umgebung bedanken, die AFS und mich durch eine Spende finanziell unterstützt haben! :)
Außerdem: Wer auf Instagram unterwegs ist und persönliche Fragen hat oder mehr Bilder sehen möchte, kann mich gern über mein Thailand-Account „@gesonntemonte“ verfolgen.
Nachdem die anderen Freiwilligen und ich insgesamt über 20 Stunden unterwegs waren, kamen wir endlich am Flughafen in Bangkok an. Dort wurden wir von einem thailändischen Reiseführer in Empfang genommen. Gemeinsam luden wir unsere Koffer in den großen Reisebus, der bereits auf uns wartete. Kalte Wasserflaschen wurden verteilt und dann ging die Reise zum Hotel auch schon los.
Die Fahrt durch Bangkok war…abenteuerlich. Der Fahrstil und die Verkehrsregeln der Thailänder waren und sind immer noch gewöhnungsbedürftig. Unser Hotel war laut Google Maps nur 40 Minuten vom Flughafen entfernt. (Vertraut Google Maps nicht in Thailand). Allerdings standen wir auch von Anfang an im Stau. Der große Bus schlängelte sich durch die unübersichtlichen Bahnen und wich geschickt jedem Motorrad oder Roller aus, welche gefühlt aus allen Richtungen an uns vorbeihuschten. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Mein Gehirn brauchte ein paar Minuten, um zu realisieren, dass ich in Thailand war.
Nach ungefähr 2 Stunden erreichten wir dann das Hotel. Dort wurden wir kurz begrüßt und konnten anschließend zum Abendessen gehen. Im Hotel gab es westliche und thailändische Gerichte. Anschließend erkundeten wir unsere Zimmer und das Hotel. Aber nachdem wir fast zwei Tage durchgängig wach/unterwegs waren, hielt keiner von uns noch lange durch.
Für 2 Tage lebten wir in diesem schicken Hotel, als wäre es ein „goldener Käfig“. Denn uns war verboten das Hotel zu verlassen, da man sich Sorgen um unsere Sicherheit machte. Mein einziges Problem damit war, dass es im Hotel so eisig kalt war, dass man nicht die Möglichkeit hatte sich schonmal an das tropische Klima zu gewöhnen. Als ich am Sonntag das erste Mal richtig vor die Tür trat, hatte ich das Gefühl man hätte mir ein heißes Handtuch ins Gesicht geworfen. (Mittlerweile komme ich aber ganz gut damit klar)
Am Sonntag bekamen wir direkt nach dem Aufstehen einen kleinen Thai-Sprachkurs. Dort wurden uns nur die allerwichtigsten Grundlagen erklärt. Zudem bekamen wir Bücher geschenkt, die uns beim Lernen der Sprache behilflich sein sollten.
Danach war es allerdings auch schon so weit; wir lernten unsere Koordinatoren und Gastfamilien bzw. ein paar Kollegen kennen. Ich war sehr nervös. Schließlich entscheidet der erste Eindruck sehr viel. Zum Glück ging aber alles gut und ich verstand mich mit meiner Gastfamilie von Anfang an. Lange Zeit machte ich mir Gedanken über die mögliche Sprachbarriere. Doch diese Angst wurde schnell beseitigt. Meine Gastmutter kann sehr gut Englisch sprechen. Mein Gastvater ist noch dabei Englisch zu lernen, aber er gibt sich sehr große Mühe mit mir zu reden. Später fand ich heraus, dass meine zwei jüngeren Gastbrüder ebenfalls die Englisch-Grundlagen beherrschen.
Gemeinsam ging es dann zum Mittagessen. Dort tauschten wir uns über Kleinigkeiten aus und lernten uns etwas besser kennen. Es stellte sich heraus, dass meine Gastmutter eine Englischlehrerin an meiner Schule ist und wir sogar im selben Office arbeiten werden.
Nach dem Mittagessen ging alles plötzlich so schnell. Ich hatte gerade so noch Zeit mich von ein paar anderen Freiwilligen zu verabschieden. Unsere Koffer wurden in ein Auto geschleppt und dann saßen wir alle auch schon drin. Ich musste auch keine Sekunde warten bis mir schon die erste tropische Frucht in die Hand gedrückt wurde mit einem freudigen „try it!“. (Tatsächlich war es eine so genannte Wunderbeere, die man in einer bestimmten Weise abbeißen muss, damit sie süß schmeckt. Ansonsten wäre sie so sauer/bitter, dass man es nicht aushält)
Dieser Tag war für mich persönlich am spannendsten, weil ich mich nun von allen anderen Freiwilligen trennen musste und mit meiner Gastfamilie durchs Land reiste, die ich nur eine Stunde vor Abreise kennengelernt hatte.
Kurz nach unserem Start hielten wir plötzlich wieder am Straßenrand an und alle stiegen aus. Ich war anfangs verwirrt und folgte meinen Koordinatoren und meiner Gastfamilie ohne nachzudenken. Plötzlich sah ich, dass wir uns auf einem Tempelgelände befanden. Das verwirrte mich nur noch mehr.
Es ging weiter durch das Tempelgelände und das Erste, was ich sah, war ein riesiger Fluss. Es wartete bereits ein Boot an der Reling. Wir begaben uns auf das Boot und ich hatte kurz Angst, weil wir dem Wasser so nah waren und das Boot sehr alt aussah. Als wir endlich das Ufer erreichten, gelangten wir zu einem Schrein und wir mussten unsere Schuhe ausziehen, um den Platz betreten zu dürfen. Wir knieten alle gemeinsam nieder und machten einige Foto.
Apropos Fotos…Ich dachte es wäre nur ein Vorurteil, dass Thailänder so „süchtig“ nach Fotos und Selfies sind, aber…es ist wahr. An jeder Ecke und bei jeder Gelegenheit blieben wir stehen, um gemeinsame Fotos zu machen.
Als wir dann zu einem Insel-Straßen-Markt kamen, wurde der Plan meiner Gastfamilie klar. Es sah genauso aus, wie ich mir so einen Markt vorgestellt hätte. Es gab alles. Spielzeug, Kleidung, Perücken, Getränke, Pflegeprodukte, Essen, nach Blüten duftendes Mückenspray, mehr Essen, …
Mein Gastvater hat mir das leckerste Passionsfrucht-Sorbet gekauft, was ich jemals gegessen habe. Zudem wachsen in Thailand Passionsfruchtpflanzen (pure Eifersucht). Meine Gastmutter fragte mich, ob diese auch in Deutschland wachsen und ich fragte sie ob auf den nördlichen thailändischen Bergen manchmal Schnee liegt. (Wir beide sind absolute Geografie Profis)
Als wir uns durch das Getümmel durchgezwängt haben, kamen wir in einem kleinen Café kurz zur Ruhe. Dort schnabulierten wir ein typisch thailändisches Kokos-Dessert.
Nach der kurzen Erholung gingen wir zurück zu unserem Fahrer. Dann ging die Reise erst richtig los. Ich fragte meine Gastmutter wie weit unser Zuhause von Bangkok entfernt ist und sie meinte „4 Stunden“. Kaum sind wir losgefahren, waren alle am Schlafen. Nur ich hatte keine Zeit zu ruhen, weil ich damit beschäftigt war die Umgebung zu besichtigen und bei jeder Palme, die an uns vorbeizog, „WoW!“ zu sagen.
Einige Stunden später (nach mehreren Pausen) hielten wir bei einem Restaurant. Meine Gastmutter bestellte etwas für mich, da ich die Speisekarte nicht lesen konnte. Als das Essen gebracht wurde, war ich kurz (sehr positiv) überrascht. Anders als in Deutschland, wo man meistens einen angerichteten Teller bekommt, bestellt man hier mehrere Gerichte, die dann ein kleines Büffet ergeben. Jeder am Tisch kann von jedem Gericht probieren. Diese Esskultur gefiel mir von Anfang an sehr.
Nur eine Stunde später sind wir bei dem Haus meiner Gastfamilie angekommen. Dort wurde ich von meinen Gastbrüdern mit zwei kleinen „Welcome!“ Gemälden begrüßt. Anschließend verabschiedete ich mich von meinen Koordinatoren und mein Gastbruder zeigte mir mein Zimmer. Dann war die aufregende 8 Stunden Reise auch schon vorbei.
Ich arbeite an der größten Schule der Provinz Kamphaeng Phet. Die „Kamphaeng Phet Phitthayakhom School“. Es ist eine staatliche Schule mit aktuell ca. 2700 Schülern von der siebten bis zwölften Klasse und 140 Lehrern.
Das Schulgelände ist sehr groß und die Schüler lernen in sieben verschiedenen Gebäuden, die nach Fächern unterteilt sind. Ich arbeite im siebten Haus, welches fürs Lernen verschiedene „Fremdsprachen“ gedacht ist. Neben dem Hauptfokus Englisch, können die Schüler hier auch Chinesisch, Japanisch, Koreanisch…lernen.
Es gibt sogar ein extra Gebäude für das „STEM-Project“. Das ist ein spezielles Lernprogramm, wo alle Fächer nur auf Englisch unterrichtet werden.
Neben den Schulgebäuden gibt es noch einige Konferenz-, Fest- und Bürogebäude. Dazu kommt ein großer überdachter Platz, der für die tägliche Morgenzeremonie genutzt wird. Zudem gibt es noch Kunst- und Musikräume. An der Schule wird auch sehr viel Sport betrieben. Dafür stehen ein Fußballfeld, ein Basketballfeld und eine große Sporthalle mit einem Raum für Tischtennis zur Verfügung. Neben den ganzen Nutzräumen bietet die Schule aber auch genug Plätze und Flächen zur Entspannung. Für die Versorgung der Schüler gibt es eine gigantische Schulkantine. Die Lehrer haben ihre eigene Kantine.
Das thailändische Schulsystem unterscheidet sich sehr von Deutschland. Zum einen unterscheidet man wie bei uns zwischen staatlichen und privaten Schulen. Es auch eine 9-jährige Schulpflicht, aber diese wird nicht streng überwacht.
Es gibt insgesamt 3 Stufen: Kindergarten (Vorschule), Prathom 1-6 (Grundschule) und Matthayom 1-6 (Oberschule und Abitur). Um an eine Universität zu gehen, benötigt es den Matthayom 6 Abschluss (12 Klasse).
Kindergarten und Grundschule gehören hier zusammen. Die Kindergartenkinder verbringen den Tag in separaten Klassenräumen einer Grundschule. Mit gerade einmal 3 Jahren lernen die Kinder Buchstaben, Zahlen, Grammatik usw. Natürlich findet der Unterricht da eher auf spielerischer und kreativer Weise statt.
Mit 6-7 Jahren geht es dann in die Prathom Stufe. Allerdings unterscheiden sich die Lerninhalte und die Unterrichtslänge stark vom deutschen Niveau. Zumindest habe ich das bei meinem Gastbruder so beobachtet. Er ist erst in Prathom 3 und kann bereits alle möglichen Matheaufgaben im Tausenderbereich lösen. Oftmals geht der Unterricht der Grundschule von ca. 8:00-16:00 Uhr und danach haben die Kinder noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
Nach der Grundschule kommt man mit 12-13 Jahren in die Matthayom Stufe. Der Unterricht der Oberschulstufe findet an meiner Schule von 8:30-16:00 statt. Außerdem geht der Unterricht hier nur 50 Minuten und es gibt keine Pausen zwischen den Fächern. Die Schüler haben nur eine große Mittagspause.
Zudem gibt es nach dem Unterricht noch „Extra Classes“, also Nachhilfe. Meine Gastbrüder gehen jeden Montag, Mittwoch, Samstag und Sonntag in die Nachhilfe. Aber ich weiß auch, dass andere Schüler sieben Tage die Woche zur Nachhilfe gehen müssen.
Wie an jeder Schule gibt es regelmäßige schriftliche als auch mündliche Tests. Allerdings gibt es in Thailand zusätzlich halbjährliche Semesterprüfungen. Diese haben einen großen Einfluss auf den finalen Notendurchschnitt. Alle waren geschockt, als ich erklärte, dass wir in deutschen Schulen nur die großen Abschlussprüfungen am Ende der Hauptschule oder Realschule haben.
Dazu kommt der allergrößte Unterschied zu deutschen Schulen; das thailändische „Non-Fail-System“. Dies bedeutet, dass man als Schüler in Thailand nicht durchfallen/ sitzenbleiben kann, selbst wenn die Schulleistungen unzureichend sind… Jetzt fragt man sich, warum es so viel Leistungsdruck und Fleiß gibt, wenn man am Ende sowieso nicht durchfallen kann. Dazu werde ich versuchen in Zukunft mehr herauszufinden.
Nach der Prüfungswoche kommen die Ferien. Auch diese sind anders aufgeteilt als in Deutschland. Sie können sich aber auch von Schule zu Schule unterscheiden. An meiner Einsatzstelle gibt es die Oktober-Ferien nach dem ersten Semester, welche ca. 4 Wochen lang sind. Die nächsten Ferien sind erst am Ende des zweiten Semesters. Diese gehen ebenfalls einen Monat. Im Jahr verteilt gibt es wie bei uns ein paar einzelne festliche oder gesetzlich festgelegte Feiertage. Und ja, es wird sogar Weihnachten gefeiert!
Ich arbeite in einem Office zusammen mit anderen Englischlehrern. Mein Team besteht aus 14 Lehrern. Allerdings sind nicht alle meine Kollegen Thailänder. In meinem Büro arbeiten auch Filipinos, ein Brite und ein Russe.
Meine Hauptaufgabe besteht aber darin die thailändischen Lehrer bei ihrem Unterricht als Lehrerassistent zu unterstützen. Dabei begleite ich hauptsächlich Klassen von Matthayom 1 bis 4.
Ich frage die Lehrer, was sie für den Unterricht geplant haben und wie ich sie am besten unterstützen kann. Anschließend beschäftige ich mich mit der Thematik des Unterrichts und bereite mich gut darauf vor. Meistens eigne ich mir Formulierungsmöglichkeiten an oder formuliere Beispielsätze, um Sachen besser erklären zu können. Manchmal erstelle ich Powerpoints oder denke mir kurze Spiele aus.
Für meine erste Arbeitswoche erstellte ich eine PowerPoint über das deutsche Schulsystem und zeigte mein ehemaliges Schulleben. Anschließend gab es eine Quizrunde über Deutschland. Ich war erstaunt, wie viel manche Schüler über Deutschland wussten!
Im Unterricht helfe ich die Inhalte zu erklären und achte auf die korrekte Aussprache und Grammatik der Schüler (aber auch die der Lehrer). Oftmals werde ich gebeten Aufgabenstellungen usw. vorzulesen. Ich stelle einfach Fragen und gebe auch eine Anleitung/ Beispiele, wie eine potenzielle Antwort aussehen kann.
Mir ist stark aufgefallen, dass viele Schüler mich verstehen und antworten könnten, aber sie haben solche Angst einen Fehler zu machen, dass sie lieber schweigen. Deshalb versuche ich sie durch leichte Fragen zum Sprechen zu bringen und ihnen zu vergewissern, dass ihr Englisch nicht absolut perfekt sein muss, um sich mit einem Ausländer unterhalten zu können. Ich bin gespannt, wie sich das in Zukunft entwickelt.
Nächsten Monat fängt das neue Semester an, vielleicht muss ich sogar mal allein unterrichten oder bekomme andere Aufgaben. Ich werde gern darüber berichten.
Außerdem bekomme ich persönlich zweimal die Woche Thai-Unterricht, sowie wöchentlichen Kochunterricht und Musikunterricht.
Natürlich wurde ich bereits oftmals gefragt, was ich beruflich machen möchte in der Zukunft. Wenn ich erkläre, dass ich bereits Erzieherin bin, verstehen Thailänder die englische Bezeichnung „Kindergarten Teacher“ eben nur als Grundschullehrer.
In Thailand braucht man, um in der Krippe zu arbeiten, keine Ausbildung. Es wird als sehr einfacher „Beruf“ gesehen. Hier kennt man schließlich den Erziehers Beruf nicht und es wird auch nicht als sonderlich wichtig betrachtet. Das hat mich persönlich sehr verwundert. Schließlich gilt der Erzieher in Deutschland mit zu den wichtigsten Berufen unserer Gesellschaft. Ich habe sogar mehrmals versucht meinen Kollegen zu erklären, was meinen Beruf ausmacht und was meine Aufgaben sind, aber ich stieß dabei auf wenig Verständnis. Zudem war jeder geschockt als ich erklärte, dass man 5 Jahre die Berufsschule besuchen muss und dass Erzieher nicht nur in einer Krippe/ einem Kindergarten eingesetzt werden können.
Mich verwundert die Einstellung gegenüber Erziehern sehr, denn wir sind ja schließlich auch Lehrer. Und Lehrern wird hier sehr großer Respekt und hohe Wertschätzung entgegengebracht. Aber darüber werde ich später mehr berichten.
Ok genug Gerede. Vielen Dank, dass Sie bis hierhin gelesen haben. Ich habe eigentlich noch viel mehr zu erzählen, aber das gibt’s erst in Teil 2!
Bye-Bye.
Eine Erzieherin aus Leubsdorf in Thailand - Teil 2
Bericht vom Februar 2024
Sabai dee mai kha?
Liebe Grüße aus dem aktuell noch angenehm warmen Thailand (wird sich sehr bald ändern). Ich bin nun bereits seit fast 6 Monaten hier. Puuuh die Zeit vergeht so schnell!
In meinem heutigen Bericht würde ich gern über meinen Tagesablauf und Freizeitgestaltung berichten.
Wie bereits erwähnt, können Sie sich bei Fragen gern an mich persönlich über mein Instagram @gesonntemonte bei mir melden :)
Einblick in meinen typischen Tagesablauf als Lehrerassistentin:
Mein Tag beginnt um 6:00 Uhr, wenn ich aufstehe und mich auf den bevorstehenden Schultag vorbereite. Gemeinsam mit meiner Gastmutter und einem meiner Gastbrüder mache ich mich um 7:20 Uhr auf den Weg zur Schule. Es ist wichtig, sich bis spätestens 8:30 Uhr einzuschreiben oder einzuscannen, um unsere Anwesenheit zu bestätigen.
Der Unterricht beginnt um 8:30 Uhr, und mein Arbeitstag variiert täglich. Ich unterrichte entweder in Zusammenarbeit mit anderen Lehrern oder allein. Wenn ich nicht unterrichte, bereite ich Powerpoints vor oder verbringe Zeit mit Freunden im Office oder der Bibliothek, lese oder zeichne.
Zwischen 11:00 und 12:30 Uhr haben die Lehrer Mittagspause. Eine separate Kantine steht den Lehrern zur Verfügung, um sich zu stärken. Täglich wird dort vom Küchenpersonal ein kleines frisch gekochtes Büffet angerichtet.
Um 16:00 Uhr endet der Unterricht für die Schüler, während die Lehrer noch eine halbe Stunde länger bleiben müssen. Um 16:30 Uhr scannen sich alle Lehrer und meine Gastmutter und ich machen uns direkt auf den Weg, um meinen jüngsten Gastbruder von seiner Grundschule abzuholen.
Nach der Abholung besuchen wir zu Dritt den örtlichen Nachtmarkt. Hier findet man von Nachmittag bis spät in die Nacht hinein eine Vielzahl von Kleidung, Accessoires, Spielzeug und natürlich verschiedene fertig gekochten Speisen und regionalen Lebensmitteln. Der Markt bietet für jeden Geschmack etwas, und wir besuchen ihn fast täglich, um das Abendessen zu besorgen.
Nach unserer täglichen Tour über den Markt fahren wir kurz zurück zur Schule, um den ältesten Gastbruder von seinem Fußballtraining abzuholen. Anschließend machen wir uns endgültig auf den Heimweg.
Gegen 18:00 Uhr kommen wir zu Hause an und bereiten gemeinsam den Tisch für das Abendessen vor. Mein Gastvater kehrt um diese Zeit ebenfalls von der Arbeit zurück. Nach dem Essen spielen wir möglicherweise noch ein kleines Kartenspiel oder Tischkicker zusammen.
Nach einer Runde "Gute Nacht" zieht sich jeder in sein eigenes Zimmer zurück.
Der Tagesablauf bleibt innerhalb der Woche oft gleich, aber durch die vielfältigen Aktivitäten während der Schulzeit wird es selten langweilig.
Freizeit am Wochenende:
Die Wochenenden gestalten sich für mich etwas anders, da meine Gasteltern häufig an stundenlangen Lehrerkonferenzen und Meetings teilnehmen müssen, auch an Sonntagen. Dadurch eröffnet sich mir die Möglichkeit, meine Zeit nach meinen eigenen Vorlieben zu gestalten.
Oft verbringe ich die Wochenenden mit Freunden in einer großen Einkaufsmall, im Fitnessstudio oder in verschiedenen Restaurants und süßen Cafés.
Mein „Freundeskreis“ vor Ort besteht aus einer deutschen Austauschschülerin und einem älteren thailändischen Schüler. In meinem aktuellen Umfeld fällt es mir tatsächlich schwer, Freundschaften zu schließen, aber ich schätze es zumindest die Beiden zu haben, sowie meine witzigen Kollegen. Zusammen erleben wir fast jedes Wochenende etwas Neues und erkunden die Umgebung.
Es kommt jedoch auch vor, dass ich mich dazu entscheide, das Wochenende zu Hause zu verbringen. Hier kann ich in Ruhe entspannen, meinen Hobbies nachgehen oder Schulsachen vorbereiten.
Wenn meine Gasteltern das gesamte Wochenende anwesend sind, unternehmen wir gemeinsam kleinere Ausflüge. Wir besuchen beispielsweise Cafés, die etwas weiter entfernt liegen, oder wir machen einen Ausflug zum berühmten Klong Lan Wasserfall oder anderen Attraktionen. Manchmal führt uns der Weg auch zu unserem lokalen Fluss, dem "Nam Ping", wo wir gemütlich spazieren können. Zudem habe ich Glück, dass meine Gastfamilie genauso Badminton-begeistert ist wie ich und wir uns teilweise stundenlang gegenseitig in Wettkämpfe verwickeln!
Zwischen Kokosnüssen und Chilischoten:
Ich dachte mir, dieses Thema interessiert bestimmt Einige. Was gibt’s hier zu essen? Und ist es wirklich scharf, wie alle sagen?
Okay, ja. Die meisten Gerichte hier sind sehr scharf. Das hat aber vor allem den Grund, dass Chili antibakteriell wirkt und wir dabei bedenken müssen, dass es hier immer um die 30°C sind.
Davon abgesehen ist das Essen hier in Thailand einfach unglaublich vielfältig und lecker. Jeder Tag auf dem Markt fühlt sich wie eine kulinarische Entdeckungsreise an. Man findet für jeden Geschmack etwas.
Die Vielfalt hat kein Ende: Currys in allen Farben und Schärfegraden, frische exotische Früchte an jeder Ecke und unglaublich leckere traditionelle Süßigkeiten. Die Gewürze und Aromen sind für mich aktuell unschlagbar.
Meine aktuellen Lieblingsgerichte sind: Yum Pla Duk Foo (Fischgericht), Kaeng Khiao Waan (süßes grünes Curry) und Pad See Ew (sehr breite Reisbandnudeln), sowie Kanom Baa Bin (Kokosnuss-Pancakes).
Ich versuche vieles zu probieren. Ich habe auch schon Insekten und Frosch gegessen und es war gut. Ich verstehe nicht, warum Beides nach Hühnchen geschmeckt hat…
Apropos Huhn, ganz ehrlich, an Hühnerfüße habe ich mich noch nicht getraut. Aber das möchte ich definitiv auch mal probieren.
Es ist witzig, aber auch verständlich, dass die Einheimischen automatisch davon ausgehen, dass ich nicht gerne scharf esse (bzw. es nicht vertrage). Doch ich und meine Gasteltern bestehen immer darauf, dass sie ruhig die Schärfe erhöhen können. Die Köche loben dann immer meine "Stärke" Haha!
Die Essenskultur hier ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein soziales Ereignis. Gemeinsames Essen mit der Gastfamilie oder Freunden ist eine tägliche Tradition, die ich sehr schätze. In Thailand spielt Essen eine sehr große Rolle im Leben, und ich bin mehr als froh, hier all diese köstlichen Abenteuer zu erleben und eine ganz neue Beziehung zu Essen zu entwickeln.
Ende.
Danke fürs Lesen! :) In den nächsten Berichten werde ich über verschiedene Feste sprechen und Genaueres über das thailändische Schulsystem berichten. Dabei werde ich so neutral wie möglich auf Positives aber auch auf Probleme und Kritik eingehen. Wen meine Meinungen und Erfahrungen darüber interessieren, darf gern weiterlesen.
Tschüssli!